Für euch gegraben - aus längst vergangenen Zeiten in der Literatur gefunden, ausgebuddelt und zur allgemeinen Vermehrung des Wissens um unseren Ort und unserer Umgegend aufbereitet:

"Merkwürdigkeiten aus einigen alten Wrogeregistern.
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Um es anschaulich zu machen, wie mannigfaltig die Merkwürdigkeiten sind, welche sie enthalten, um andere aufzufordern, diese zu dienlichen Gebrauche ans Licht zu bringen, und um selbst einige Materialien zur Aufklärung der obigen Gegenstände bei zutragen, theile ich hier Auszüge aus verschiedenen Wrogenregistern der cellischen Großvogtei und Burgvogtei mit, welche in dem Zeitraume von 1617. bis 1651. aufgenommen sind, und füge solchen einige Betrachtungen hinzu, die jedem aufmerksamen Nachdenker auf selben Wegen entgegen kommen, und nach günstigen Resultaten für die Vorzüge unsers Zeitalters hinlenken.

1617
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Ein Einwohner zu Ilten hatte seit geraumer Zeit des Sonntags heimlich Brantewein den Gästen vor der Predigt geschenket, welche unterm Gottesdienste zu Zeiten sitzen geblieben, zuweilen auch toll und voll in die Kirche gegangen waren, sich darin übergeben, krank geworden, und groß Aergerniß verursachet hatten. Strafe dafür 1 Thl.
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Ganz andere Beschaffenheit hatte es sowohl nach dem Zwecke als in Rücksicht der Veranlassung des Augenblicks, wie Cord Wohler zu Ahlten am Sonntag Morgen sich trauen ließ, und unter der Predigt seine Gäste so sehr mit Brantewein beschenkte, daß man ihrer einen Theil nach Hause trecken müssen, einer auch in der Kirche sich übergeben. Dennoch ward auch dieser zu gastfreundliche Wirth mit 1 Thl bestrafet. An eben dem Orte hatte ein Mädchen sich unter der Predigt so voll Brantewein gesoffen, daß es auf dem Kirchhofe liegen blieb und ausschlief. Der Genuß dieses Rausches kostete 30 ßl." 1

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